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1. Geschichte des Altertums - S. 56

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
56 Geschichte der Römer. der sie in seine Hütte aufnahm und als seine Söhne auferzog. Herangewachsen, stürzten sie Amulius von seinem Throne und machten ihren Großvater Numitor wieder zum König von Alba Longa. Zugleich aber ^R°ms^faßten sie den Entschluß, auf dem Palatin eine Stadt zu gründen. Darüber aber, wer die Stadt beherrschen und wie sie heißen sollte, erhob sich ein heftiger Streit zwischen den Brüdern; und als Remus höhnte, daß die Mauer der neuen Stadt so niedrig sei, und schießlich über sie hinwegsprang, da zog Romnlns mit den Worten: „So geschehe jedem, der über meine Mauern springt!" das Schwert und erschlug den Bruder. 763. Um für die junge Stadt, deren Gründung von späteren Gelehrten in das Jahr 753 v. Chr. verlegt wurde, Einwohner zu gewinnen, errichtete Romulus auf dem k a p i t o l i n i s ch e n Hügel, der dem Palatin gegenüber liegt und zur Burg der Stadt gemacht wurde, eine F r e i st a t t für Verbannte und Abenteurer jeder Art. So füllte sich die Stadt, aber noch fehlten die Frauen. Da veranstaltete er ein Fest und Wettkämpfe, zu denen aus der Nachbarschaft viele Männer mit ihren Frauen herzuströmten; und während alle gespannt den Spielen zusahen, fielen auf ein von Romulus gegebenes Zeichen die Römer über die anwesenden Frauen her und raubten Der Sabiner- Erbittert über den Bruch des Gastrechts zogen die Sabiner, das r ts" mächtigste unter den geschädigten Völkern, gegen Rom; und eine blutige Schlacht wurde geschlagen. Schon war viel Blut geflossen, als plötzlich die geraubten Sabinerinnen sich zwischen die Streitenden stürzten und sie anflehten Frieden zu machen. In der Tat kam eine Einigung zustande. Die Sabiner siedelten sich auf dem Hügel Q u i r i n a l i s an, und beide Völker vereinigten sich zu einem Einheitsvolk. Die römische Königszeit. Verfassung. § 59. Die älteste Verfassung nnb die römische Religion. Der römische König war, wie die Könige des ältesten Griechenlands, oberster Heerführer, oberster Richter und oberster Priester. Wie den spartanischen Königen, so stand auch ihm ein Rat der Ältesten zur Seite, der Senat, in dem er den Vorsitz führte und dessen Meinung er einzuholen pflegte. Zur Entscheidung wichtiger Staatsangelegenheiten trat die V o l k s -Versammlung zusammen. An ihr nahmen nur die Freien Anteil; sie allein besaßen das Bürgerrecht; sie bildeten, da jeder zum Kampf für das Vaterland verpflichtet war, das Heer. Neben den Freien gab es in Rom noch hörige Leute und Sklaven. Die Hörigen, Klienten, waren Schutzgenossen vornehmer Geschlechter, unter deren Schutz sie den Acker bebauten

2. Geschichte des Altertums - S. 58

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
58 Geschichte der Römer. das aus Etrurien herstammte und nach der Stadt Tarquinii die Tar-totqidnhi?quini er hieß. Tarquinius Priscus, d. H. der Alte, war ein V 3<Us' glanzliebender Fürst, der nicht nur Kriege führte, sondern auch, wie die Tyrannen Griechenlands, große Bauten errichtete und so die Stadt verschönte. Unter Heranziehung etruskischer Baumeister begann er einen großen und prächtigen Tempel des Jupiter auf dem Kapitol zu errichten. Er baute ferner zahlreiche unterirdische, aus Stein gemauerte und gewölbte Kanäle, die K l o a k e n, durch die der sumpfige und daher ungesunde Boden der Stadt entwässert wurde und die noch heute ihre Dienste tun; in der nunmehr trocken gelegten Niederung nördlich vom Palatin legte er das Forum, den mit breiten Quadern gepflasterten Marktplatz, an. Seivius Ihm folgte sein Schwiegersohn S e r v i u s T u l l i u s. Er war ein “S milder und volksfreundlicher König, der sich durch die Verfassung, die ? Mischecr ^em römischen Volke gab, ein hohes Verdienst und großen Ruhm erwarb. Berfasiung. Zwei Stände hatten sich in Rom herausgebildet: der wohlhabendere Adel, die P a t r i z i e r, und die ärmere Bevölkerung, Bauern und Handwerker, die man die P l e b e j e r nannte. So wie nun vorher Solon in Athen den Streit des Adels mit der übrigen Bürgerschaft dadurch zu schlichten gesucht hatte, daß er allen Bürgern'politische Rechte, aber nicht die gleichen Rechte gab, so verfuhr auch Servius Tullius; wie Solon, stufte auch er die p o l i t i s ch e n R e ch t e nach dem Vermögen ab. Nach dem Grundbesitz teilte er das Volk in fünf Klassen und diese wieder in Centurien. Centurienweise stimmte das Volk in der Volksversammlung, den Komitien, ab, die daher Centuriatkomitien heißen. So erhielten denn auch die Plebejer Zutritt zur Volksversammlung, wenn auch den Wohlhabenderen hier die Mehrzahl der Stimmen zufiel; auch die Plebejer trugen jetzt die Waffen für das Vaterland; sie waren aus Halbbürgern Bürger geworden. Der treffliche König sand nach der Sage ein furchtbares Ende. Er hatte zwei Töchter, beide nach dem Vater Tullia benannt, die er mit den beiden Söhnen feines Vorgängers, des Tarquinius Priscus, vermählte. Da tötete die jüngere Tullia, ein verbrecherisches Weib, ihren Gatten Lucius und zugleich der eine der Tarquiuier, Lucius, seine Gemahlin; der ^Tuma^ Mörder und die Mörderin schlossen darauf die Ehe miteinander. Bald gingen sie weiter und wandten sich in ihrem surchtbaren Ehrgeiz gegen den König selbst. Im Senate erschien eines Tages Lucius und nahm für sich den Thron in Anspruch. Als Servius herbeieilte, stürzte er den Greis die Stufen hinunter, die zu dem Senatsgebäude hinaufführten; und Tullia, d,e in ihrem Wagen herbeifuhr, um den Gemahl als König zu begrüßen, scheute sich nicht die Rosse über den Leichnam des Vaters hinwegzulenken.

3. Geschichte des Altertums - S. 59

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die neue Verfassung und der Krieg mit Porjena. 59 In so ruchloser Weise wurden Lucius Tarquinius und Tullia die Beherrscher von Rom. Lucius Tarquinius führte im Inneren ein gewalttätiges und tyrannisches Regiment, weshalb er den Beinamen Superbus führt. Wie die griechischen Tyrannen, umgab er sich mit einer Leibwache und verfolgte viele Mitglieder des Adels durch Verhaftung, Achtung und Hinrichtung, während er ihre Güter einzog. Den Senat berief er ebensowenig wie die Volksversammlung; die Verfassung des Servius hob er auf. Wie sein Vater, liebte er fürstlichen Glanz und vollendete die großen Bauten, die jener begonnen hatte, insbesondere die Kloaken und den Tempel des kapitolinischen Jupiter. Nach außen breitete er Roms Herrschaft weiter aus als irgend einer seiner Vorgänger. Da wurde die Gewalttat, die sein Sohn Sextus an der tugendhaften Lukretia vollführte, der Anlaß zu seinem Sturze. Lukretia tötete sich selbst; die Römer aber erhoben sich unter Führung des Junius Brutus und stürzten das Königtum. Tarquinius begab sich nach einer Stadt Etruriens. 510. Ii. pie Zeit der römischen Kepuölik. 510—30. 1. Die Zeit der Ständekämpfe und der (Eroberung Italiens. 510-266. Die neue Verfassung iiitb der Krieg mit Porseua. § 61. Die neue Verfassung. Seit dem Sturze der Königsherrfchaft war Rom eine Republik. An Stelle des Königs traten zwei Konsuln Konsuln, als oberste Beamte, als Heerführer und Richter. Ihre Macht war schon deshalb geringer als die der Könige, weil sie sich darein teilen mußten; aber dazu kam, daß sie nur auf ein Jahr gewählt wurden. Nur in Notlagen des Staates schien es richtig, die oberste Gewalt in der Hand eines Mannes zu vereinigen. Dann wählte man einen Diktator, der in un-Diktat»-, umschränkter Weise gebot; aber auch die Machtbefugnis des Diktators dauerte nie länger als sechs Monate. So kam es, daß der größte Einfluß dem Senat zufiel; und da in diesem nur Adlige, Patrizier, saßen, da ferner auch zu Beamten und Priestern nur Adlige gewählt wurden, so Senat, muß man die damalige Verfassung Roms eine aristokratische nennen. Zwar wurde die V o l k s v e r s a m m l u n g regelmäßig berufen; aber auch

4. Geschichte des Altertums - S. 55

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Romulus und die Gründung Noms. 55 I. pic römische Königszeit. 753 — 510. Roinulns und die Gründung Roms. § 57. Latium und Nom. Latium ist eine Ebene, die sich von benenttum. Berghöhen des Apennin allmählich bis zum Meere hin abbacht. Sie wirb vom Tiber durchströmt; südlich schließen sich die ponünischen Sümpfe au sie an, eine ungesunde Fiebergegenb, die auch heute noch nicht entwässert ist. Aus der Ebene heraus erheben sich die schön gesonnten Albanerberge, die vulkanischer Natur stnb; einer der ausgebrannten Krater wirb von dem Albanersee erfüllt. An ihm lag hoch am Berge Alba Longa, einst der Hauptort unter den vielen Gemeinben der Latiner. Allmählich aber wuchs eine anbete Gemeinbe, Rom, zur bedeutendsten Stadt Latiums heran.kom-Es war in einer zur Verteibigung wie zum Verkehr günstigen Lage am Tiberstrom amf einem nach allen Seiten hin abfallenben Hügel, dem Palatinus, gegründet, wenige Meilen oberhalb der Mündung, so daß es noch für Seeschiffe erreichbar war. Allmählich wuchs die Stadt, breitete sich über sechs anbere, sich rings erhebenbe Hügel aus und würde der Mittelpunkt von Latium. § 58. Nomulus. Die Grünbung dieser Stadt, die aus einer kleinen Gemeinde von Bauern und Hirten zur Hauptstadt Latiums, dann zum Mittelpunkt Italiens, enblich zur Beherrscherin eines alle Länder des Mittelmeeres umfassenden Weltreichs wurde, ist von der Sage verherrlicht worden. Trojaner, so erzählt sie, waren unter Führung des Ä n e a s, des Ae Sohnes des Anchises und der Aphrodite oder Venus, aus ihrer durch die Griechen zerstörten Stadt geflohen und endlich an der Küste Latiums gelandet, wo Äneas von dem König Latinus freundlich ausgenommen wurde. Sein Sohn A s k a n i u s, der auch Julus heißt, erbaute Alba Longa, wo nach ihm eine lange Reihe von Königen regierte. Einer von diesen war Numitor. Ihn stieß sein ehrgeiziger Bruder Amulius vom Throne und zwang seine Tochter Rh e a Silvia, Vestalin, d. h. Priesterin der Herdgöttin Vesta zu werden; als solche mußte sie unvermählt bleiben. Aber Mars, der Kriegsgott, machte sie zu seiner Gemahlin, und ihm gebar sie Zwillinge, Romulus und Remns. Der erzürnte Amulius befahl die Kinder in dem damals über feine Ufer getretenen Tiber auszusetzen. Aber die Wanne, in die man sie gelegt hatte, blieb in den Wurzeln eines Feigenbaumes am Palatinns hängen; hier säugte eine Wölfin, ein dem Mars geweihtes Tier, die Knaben, und endlich fand sie ein Hirt namens Faustulus,

5. Geschichte des Altertums - S. 57

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die römische Königszett. 57 oder ein Gewerbe trieben; die Sklaven waren unfreie Leute, die man verkaufen, ja auch töten konnte. Streng herrschte die Sitte. In der Familie besaß der Hausvater eine unbeschränkte Gewalt; ihm gegenüber waren auch Weib und Kind rechtlos. Mit peinlichster Sorgsalt wurden alle gottesdienstlichen Verpflichtungen ausgeübt. Als obersten Gott verehrten die Römer den Jupiter, der ein Himmelsgott war wie der griechische Zeus; seine Gemahlin Juno entspricht der Hera. Minerva ähnelt in vielen Dingen der Athene; Neptunns ist wie Poseidon der Gott des Meeres, Vnlkanus wie Hephästus der des Feuers; Merkurius entspricht dem Hermes, die Herdgöttin Vesta der Hestia, Diana der Artemis, Mars dem griechischen Ares; neben ihm verehrte man als zweiten Kriegsgott Quirinus, den zum Himmel erhobenen Romulus. Andere Gottesdienste, wie den des Apollo und des Herkules, haben die Römer später von den Griechen übernommen. In seinem Hause verehrte ein jeder die Penaten, die Schützer des Heims und der Familie. § 60. Die römische Kömqszeit. Die Überlieferung über die römische Königszeit ist durchweg sagenhast. Als zweiten König nennt die Sage N u m a Pompilius; sie erzählt, er habe nach dem Rate der Nymphenuma Pom. Egeria den Gottesdienst geordnet und Priester eingesetzt: das Priestertum Pwu*' der Vestalinnen, die das heilige Feuer der Vesta bewachten, das Kollegium der Pontffices, deren oberster der Pontifex Maximus war und die eine Aufsicht über den gesamten Gottesdienst ausübten, und das der A u g u r n, welche die Geheimnisse des Vogelflugs kannten. Seinem Nachfolger Tullus Hostilius wird die Eroberung der Tullus bisherigen Hauptstadt von Latium, Alba Longa, zugeschrieben. Die^"“"° Entscheidung im Kriege soll durch den Kampf von Drillingen, die sich zufällig bei beiden Heeren befanden, der römischen Horatier und der albanischen Curiatier, herbeigeführt worden fein: zwei Horatier fielen; "der der dritte, der noch unverwundet war, erschlug alle drei Curiatier^ die bereits mehr oder weniger schwere Wunden empfangen hatten. So mußte Alba Roms Herrschaft anerkennen und wurde bald darauf zerstört. Der vierte König Roms, Ancus Martins, soll Roms Herrschaft «mu. M«. bis zum Meere ausgedehnt und an der Tibermündung die Hafenstadt Ostia ** angelegt haben. 2luf die Regierung bes Slncus folgte bi- eines ftemben Geschlechts-

6. Geschichte des Altertums - S. 100

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
100 Geschichte der Römer. Agrippina, des Germanikus Tochter, um ihrem Sohne aus erster Ehe, Nero. N e r o, zum Throne zu verhelfen. Dieser war ein Mensch von mannigfachen künstlerischen Anlagen, aber von maßloser Eitelkeit und zügelloser Leidenschaft. Seiner Mutter entledigte er sich, indem er sie auf hinterlistige Weise ermorden ließ. Seitdem stürzte er sich von einer Ausschweifung in die andere, während er sich zugleich als Sänger im Theater und als Wagen-lcnker im Zirkus vom Volke bewundern ließ. Als ein furchtbarer Brand einen großen Teil Roms in Asche legte, schob er die Schuld auf die Christen, die schon damals in Rom eine Gemeinde bildeten, und ließ viele von ihnen in grausamster Weise hinrichten. Die Stadt ließ er auf das prächtigste ausbauen und errichtete sich selbst einen glänzenden Palast, das „goldene Haus". Endlich wurde er durch einen Aufstand gestürzt, floh 68. aus Rom auf ein nahes Landgut und ließ sich dort von einem Sklaven täten. Von Vcspasian bis Mark Aurel. 69—180. 69-96. § 109. Die Kaiser ans dem slavischen Geschlecht. Auf die Er- mordung Neros folgte zunächst ein Bürgerkrieg, da die Legionen verschiedener Landschaften ihre Feldherren zu Kaisern ausriesen, bis es dem Berpasian.pon den syrischen Legionen erhobenen Flavius Vespasianus gelang, seine Herrschaft zu begründen und den Frieden wiederherzustellen. Er war Jsn.wurii ein pflichteifriger Herrscher, der sich durch sorgfältige Verwaltung der /Td Finanzen auszeichnete. Doch hat er auch glänzende Bauten in Rom auf- Jöllolaaauteqeführt, vor allem ein ungeheures Amphitheater, das sogenannte Kolos-z c i » seum, das vornehmlich für die Vorführung von Gladiatorenkämpfen und ^johvyxaa^{er^e„ bestimmt war, über 80 000 Zuschauer faßte und noch heute als Vtißh. mächtige Ruine besteht. Unter Vespasians Regierung wurde ein furchtbarer L Aufstcmb berauben, die sich aus Erbitterung über den harten Steuerbruck Phöben hatten, durch seinen Sohn Titus niebergcschlagen und die Stadt Y^Ot/vv^^erusalent zerstört. An bieses Ereignis erinnert der Triumphbogen des Titus, der sich unweit des Kolosseums erhebt. Ntus. Titus Hat nur zwei Jahre lang die Herrschaft geführt. Unter seine Regierung fällt der gewaltige Ausbruch des Vesuvs, besten vulkanische Kräfte man mit Unrecht für erloschen gehalten hatte und der die campamschen Städte Pompeji und Hcrkulaneum unter seiner Asche und Lav« begrub. Heute sind die Ruinen beider Städte teilweise wieder aufgedeckt und gestatten einen tiefen Einblick in das antike Leben zu tun. D°mit,a„. Domitianus, des Titus Bruder und Nachfolger, war ein heimtückischer, mißtrauischer und grausamer Fürst. Unter ihm wurde der größte Teil Britanniens erobert. Er wurde ermordet. ^

7. Geschichte des Altertums - S. 108

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
108 Geschichtliche Tabellen. 753 — 510 510 510 — 30 510—266 Geschichte der Römer. I. Die Königszeit. Romulus, der sagenhafte Gründer Roms. Numa Pompilius; Einsetzung der Pontifices, Augurn und Vestalinnen. Tullns Hosülius. Zerstörung von Alba Longa. Aneus Martius. Ostia. Tarquinius Priscus. Bauten. Servius Tullius. Einteilung des Volkes nach dem Vermögen in Klassen und Centurien (Centuriatkomitien). Tarquinius Superbus. Tyrannisches Regiment. Sturz des Königtums. Junius Brutus. Ii. Die Zeit der Republik. 1. Die Zeit der Ständckämpfe und der Eroberung Italiens. Die neue Verfassung: Zwei Konsuln (Diktator), Senat, Komitien. Außere Kämpfe bis zum gallischen Brande. Eroberung Roms durch P o r s e n a von Clusium. Kriege mit den Nachbarvölkern (Coriolan, die Fabier, Cin-cinnatus). Eroberung V e j i s durch Camillus. Niederlage an der A l l i a und Verbrennung Roms durch die Gallier. Innere Kämpfe der Patrizier und Plebejer. Erster Sieg der Plebs: Einsetzung der Volkstribunen. Zweiter Sieg: Niederschrift der Zwölftafelgesetzc durch die Decemvirn. Dritter Sieg: Aufhebung des Eheverbots. Vierter Sieg: Zutritt der Plebs zum Konsulat uni zu den übrigen Ämtern. Die Beamten: Zwei Konsuln, zwei Censoren, Prätoren, Adilen, Volkstribunen, Quästoren.

8. Geschichte des Altertums - S. 202

1889 - Wiesbaden : Kunze
202 Dritter Abschnitt. Einleitung. Volkes entsprechend mit Ehrfurcht und heiliger Scheu verehrten. Die Einführung griechischer Kultur in Italien seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. änderte bei den Römern auch manche religiöse Vorstellungen, und führte zu einer Verschmelzung des etruskischen, latinischen und sabinischen Reliqionswesens mit dem griechischen; nach den Eroberungen in Asien und Ägypten fanden selbst asiatische und ägyptische Gottheiten Verehrung. Die Götter. Die oberste Stelle der Nationalgottheiten nahm Jupiter (der griechische Zeus) als Gott des Himmels und der Erde und als Schutzgott Roms ein. Ihm am nächsten stand Mars, der Kriegsgott, Gott des Ackerbaues und der Viehzucht. Quirinus hieß der Kriegsgott bei den Sabinern. Als Gott der Saaten wurde Saturnus verehrt. Der Gott des Anfangs und des Ausgangs, der Lenker des Jahres und der Zeiten war Janus. Er wurde mit zwei Gesichtern dargestellt, mit einem jugendlichen, das vorwärts, und einem alternden, das rückwärts blickte. Sein Bild schmückte die Pforten von Tempeln, Häusern und Städten; nach ihm hat der Monat Januar seinen Namen. In Rom war ihm, angeblich von dem König Numa Pompilius, der Janustempel erbaut, der beim Ausbruch eines Krieges zum Gebet geöffnet wurde, im Frieden aber geschlossen blieb. Der Gott der Erde war Tellus. Vesta war die Göttin des Herdfeuers. In ihrem Tempel hatten vier, später sechs Jungfrauen, die Vesta linnen, als Priesterinnen das heilige Feuer zu unterhalten, dessen Erlöschung als schlimme Vorbedeutung angesehen wurde. Die vestalischen Jungfrauen wurden schon als Kind zu diesem Amte ausgewählt, blieben 30 Jahre im Dienste der Göttin und standen bei dem Volke in hohen Ehren. Begegneten sie absichtslos einem Verbrecher, der zum Richtplatz geführt wurde, so wurde diesem die Freiheit geschenkt. Man forderte von den Priesterinnen aber auch einen tadellosen Lebenswandel und genaue Führung des Tempeldienstes; Vergehen wurden bei ihnen streng bestraft. Die Vestalinnen bildeten ein Kollegium und hielten Versammlungen ab. Allmählich wurde der ganze olympische Götterkreis der Griechen bei den Römern eingeführt und mit lateinischen Namen benannt (§. 13,1). Auch viele der niederen griechischen Gottheiten fanden Eingang, so die Grazien (Chariten), die Parzen (Mören), Aurora (Eos), Amor (Eros), Bacchus (Dionysos), Faunus (Pan). Ferner wurden Begriffe personifiziert und verehrt, z. B. Fortuna (das Glück), Viktoria (der Sieg), Fides (die Treue), Konkordia (die Eintracht), Pietas (die kindliche Liebe und Anhänglichkeit),

9. Geschichte des Altertums - S. 205

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 32, 1. Einteilung der römischen Geschichte. Die Gründung Roms. 205 Erster Zeitraum: Rom unter Königen 753—510 v. Chr. Zweiter Zeitraum: Rom als Republik 510—30 v. Chr. Dritter Zeitraum: Rom als Kaiserreich 30 v.—476 n. Chr. Erster Zeitraum. Rom unter Königen 753—510 v. Chr. §. N. Die ©füntfttng rses römischen Staates. 1 Die Gründung Roms 753 v. Chr. Das römische Reich, das berufen war, alle Mittelmeerstaaten des Altertums in sich aufzunehmen und durch Gesetz und Ordnung zu einem großen Weltreich zu verbinden, ging von kleinen Anfängen aus und hatte seinen Mittelpunkt in der Hauptstadt Rom. Diese entstand aus der Vereinigung zweier benachbarter und stammverwandter 'Völker, der Latiner und Sabiner, an einer Stelle, die ebenso günstig, für den Handel wie für die Zwecke des Krieges war und einen Schutzwall gegen die stammfremden Etrusker zuließ, die von Norden her gegen die Tiber vorrückten. Als Gemeinden, auf deren Vereinigung die Entstehung Roms zurückgeführt wird, werden die latinifchen Rämner, die aus etruskischen Ansiedlern und Latinern gemischten Lucerer sowie die sabinischen Ticier genannt. Doch ist nicht bloß die älteste Zeit Roms, sondern auch noch die Regierung der 7 Könige, die über Rom herrschten, stark mit Sagen vermischt. So wird die Gründung Roms an die Zerstörung Trojas angeknüpft und dem Romulus zugeschrieben. ^ Roms Gründung. Aus dem Brande von Troja (1184) rettete Än^as seinen Vater Anchises und seinen Sohn Askänius; während seine Gemahlin Creusa bei der nächtlichen Flucht verloren ging. Die Geretteten bestiegen ein Schiff, fuhren nach Westen und landeten nach mancherlei Abenteuern in Latium an der Mündung der Tiber. Anchises war unterwegs gestorben und auf der Insel Sizilien begraben worden, die übrigen Flüchtlinge fanden in Latium Aufnahme. Aneas vermählte sich hier mit L a v i n i a, der Tochter des Latinus, des Königs der Latiner, und wurde der Gründer der Stadt Lavinium. Sein Sohn Askanus erbaute die Stadt Alba-longa am Albanerberg, wo vierzehn Nachkommen seiner Familie als Könige herrschten. Der vorletzte König von Albalonga, Prokas, hatte zwei Söhne, die hießen Nümitor und Amulius. Um die Regierung in die Hände zu bekommen, verdrängte Amulius seinen älteren Bruder Numitor, tötete dessen Sohn und machte Numitors Tochter Rhea Silvia zur Vestalin, d. h. einer Priesterin der Göttin Vesta. Weil diese Priesterinnen sich nicht vermählen durften, so hoffte Amulius, daß auch von Seiten Rheas seinem Throne keine

10. Geschichte des Altertums - S. 206

1889 - Wiesbaden : Kunze
206 Dritter Abschnitt. Erster Zeitraum. Gefahr drohen werde. Allein er irrte. Rhea Silvia vermählte sich, wie die Sage erzählt, heimlich mit dem Kriegsgotte Mars und bekam die Zwillingsknaben Romulus und Remus. Kaum hatte Amulius hiervon Kunde erhalten, so befahl er, die Mutter ins Gefängnis zu werfen und die beiden Knaben auszusetzen. Man legte die Kleinen in eine Wanne und setzte sie auf die stark angeschwollene Tiber. Allein der Zufall trieb die Kinder auf eine seichte Stelle unter einen Feigenbaum, und da das Wasser bald verlief, so blieben sie auf dem Trockenen zurück. Eine Wölfin kam und säugte sie. Als dies Faustulus, ein Hirte des Königs, sah, erbarmte er sich der armen Kinder, hob sie auf und brachte sie seiner Frau Akka Larentia. Die beiden Knaben wuchsen zu starken Hirten heran, weideten als solche ihre Herde am Palatinischen Hügel und übten ihre Kraft durch Jagdzüge oder im Kampf mit räuberischen Menschen und Tieren. Einst gerieten sie in Streit mit den Hirten Numitors, welche auf dem aventinischen Hügel weideten; Remus wurde gefangen und vor Nnmitor gebracht. Diesem fiel das Auftreten des Remus und die Ähnlichkeit mit seiner Tochter auf; er forschte bei Faustulus nach der Herkunft des Remus und erfuhr das ganze Geheimnis. Nun ließ er auch den Romulus kommen, und beide Brüder beschlossen, ihren Großvater Numitor an Amulius zu rächen. Mit einer Schar tapferer Hirtensöhne überfielen sie den Amulius, töteten ihn und gaben Numitor den Thron von Albalonga zurück. Aus Dankbarkeit erlaubte Numitor seinen Enkeln, an der Stelle, wo sie auf so wunderbare Weise errettet worden waren, eine Stadt zu erbauen. Romulus zog mit einem von zwei weißen Rindern gezogenen Pfluge um den palatiuifchen Hügel eine Furche, indem er an den Stellen, wo ein Thor errichtet werden follte, den Pflug aufhob. Nachdem die Grenzlinie gezogen war, warfen sie mit ihren Genossen einen Wall auf und erbauten innerhalb desselben Lehmhütten, die sie mit Schilf und Stroh deckten. Kaum aber war das Werk soweit vollbracht, da entstand Streit unter den beiden Brüdern, wer von ihnen der neuen Stadt den Namen verleihen und über sie gebieten sollte. Auf Anraten des Großvaters beschlossen sie, die Götter zu Schiedsrichtern zu nehmen und eine Vogelschau zu veranstalten. Romulus begab sich auf den palatinischen, Remus auf den aventinischen Berg. Zuerst erschienen dem Remus sechs Geier, welche von der Linken zur Rechten geflogen kamen; das war ein sehr günstiges Zeichen. Bald darauf aber erschienen dem Romulus zwölf Geier, und zu gleicher Zeit donnerte und blitzte es. Da entstand neuer Streit. Jeder der Brüder behauptete, er müsse König sein, Remus, weil ihm zuerst sechs Geier, Romulus, weil ihm zwölf unter Donner und Blitz erschienen seien. Als Remus sah, daß er mit seiner Forderung nicht durchgingen konnte, spottete er über das angelegte Werk und sprang höhnend über den aufgeworfenen Wall. Da ergriff Romulus im höchsten Zorn einen Stein und erschlug seinen Bruder mit den Worten: „So ergehe es jedem, der meine Mauern zu überschreiten wagt." Nach dem Tode des Remus nannte Romulus die neu erbaute Stadt nach seinem Namen Rom und beherrschte dieselbe. Sie war anfänglich klein und gering an Macht, dehnte sich aber während der
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